Fotos und Bilder richtig einrahmen

Fotos und Bilder richtig einrahmen

Der richtige Rahmen lässt Fotos und Zeichnungen am besten wirken. Was man bei der Wahl von Rahmen und Passepartout beachten sollte und wie man zuhause den idealen Platz für das Lieblingsbild findet, zeige ich euch in diesem Artikel.

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Bilderrahmen und Passepartout

Der richtige Rahmen

Beim Aussuchen des Bilderrahmens gibt es drei wichtige Faktoren: das einzurahmende Bild, die Umgebung, in der es aufgehangen wird und euer persönlicher Geschmack. Grundsätzlich gilt: der Rahmen soll das Bild zur Geltung bringen und ihm nicht die Show stehlen.

Wenn ihr ein ganz schlichtes Foto mit dezenten Farben in einen opulenten, goldglitzernden breiten Barockrahmen packt, wird der Blick immer an dem Bling Bling-Rahmen hängenbleiben, während dessen Inhalt kaum wahrgenommen wird. 

Fotos und Bilder richtig einrahmen
Stark verzierte Bilderrahmen lenken schnell vom Bild ab.


Der zweite Faktor ist die Umgebung des Bildes. Ist die Wand, an der es hängen wird, weiß? Einfarbig bunt oder vielleicht mit einer Mustertapete tapeziert? Damit das Foto oder die Zeichnung nicht im Hintergrund untergeht, muss der Rahmen es klar davon abgrenzen. 

Und letztendlich muss euch das Gesamtpaket aus Bild, Rahmen und Umgebung gefallen. Wenn es der goldene Schnörkelrahmen vor der knallbunten Blümchentapete sein soll, dann ist das halt so.

Was nicht dem Geschmack überlassen bleiben sollte, ist die Frage nach dem Glas. Öl-, Acrylgemälde und Collagen sollten nicht hinter Glas gerahmt werden. Sie haben oft eine dreidimensionale, unebene Oberfläche und würden plattgequetscht werden. Außerdem sind sie leicht mit einem Fixativ so zu behandeln, dass sie robust sind und den Schutz einer Glasplatte nicht benötigen. Zeichnungen und Aquarelle jedoch brauchen diesen Schutz.

Meine Werke sind meist in Buntstift oder Aquarell gezeichnet. Wenn ihr bei mir ein Bild von eurem Hund bestellt (über Auftragsarbeiten könnt ihr euch hier informieren), rahmt es doch bitte, bitte hinter Glas ein - damit es immer so gut erhalten bleibt, wie bei der Ankunft bei euch.


Wozu dient ein Passepartout?

Und was ist das überhaupt?
Ein Passepartout ist eine Art "Rahmen im Rahmen" aus Karton. Er gibt dem Bild Raum und lässt es größer wirken. Werke, auf denen viel passiert und die bis zum Rand ausgefüllt sind, werden ohne Passepartout vom Rahmen erdrückt und optisch eingequetscht.

Außerdem gewährt es Zeichnungen Schutz vor dem Glas des Bilderrahmens. Da es aus dickem Karton besteht, verhindert das Passepartout, dass das Glas direkt auf dem Bild aufliegt. Wichtig ist diese Pufferzone zum Beispiel für Kohle- oder Pastellzeichnungen. Die können ernsthaft Schaden nehmen, wenn sie an die Glasplatte gequetscht werden. Rahmt man diese Bilder irgendwann um, wird man feststellen, dass ein Teil des empfindlichen Kunstwerks am Glas pappt - das tut beim Hinsehen in der Seele weh.

Qualitativ hochwertige Passepartouts erkennt man an der Stärke (= Dicke) des verwendeten Kartons und an der Schnitttechnik. Besonders edel sehen die schräg geschnitten Versionen aus. Die erlauben einem, mit Farbe zu spielen. Durch die schräge Schnittkante sieht der Betrachter den Kern des Kartons. Und der muss nicht zwingend die selbe Farbe haben, wie die Oberfläche. Auf dem Foto könnt ihr das besonders deutlich sehen:

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Gut zu erkennen: der Schrägschnitt vom Passepartout, hier eins in weiß mit grauem Kern


Hochwertige Passepartouts in den gängigen Formaten bekommt man mit etwas Glück im örtlichen Bastelladen. Mit Sicherheit aber beim Galeristen oder in Geschäften für Künstlerbedarf. Manche Geschäfte, wie die Passepartout-Werkstatt oder Boesner, bieten einen Rahmenservice an, bei dem man sich Rahmen und Passepartouts für sein Bild maßanfertigen lassen kann. 



Der richtige Ort für das Bild

Wenn der passende Rahmen und eventuell ein Passepartout gefunden ist, geht es um den optimalen Platz für das Bild. Großflächige, helle Bilder können dunkle Ecken der Wohnung aufhellen und optisch vergrößern. Während dunkle Kunstwerke den Raum kleiner wirken lassen. 

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Grundregel beim Aufhängen von Bildern: auf Augenhöhe hängen


Für die Höhe gibt es eine simple Grundregel: Bilder sollten auf Augenhöhe aufgehangen werden. Das heißt, dass sie im Flur ruhig höher hängen können, als im Wohnzimmer, wo man sie meist sitzend statt stehend betrachtet.

Wenn ihr mehrere Bilder aufhängen wollt, könnt ihr die entweder an einer Linie entlang ausrichten oder leicht versetzt platzieren. Linear ausgerichtet lassen die Bilder den Raum strukturiert und ordentlich erscheinen. Versetzt gehangene Bilder hingegen vermitteln Dynamik und, je nach Einrichtung und Wandgestaltung, Unruhe.

Hier einmal der direkte Vergleich:

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An einer Linie entlang aufgehangene Bilder.


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Versetzt gehangene Bilder.


Ihr seht - bei der Positionierung der Bilder machen wenige Zentimeter Höhenunterschied eine ganze Menge aus! Wer Inspiration für verschiedene Arten, Bilder an der Wand zu platzieren, sucht: das White Wall Magazin hat euch neun verschiedene Musterbeispiele zusammengestellt.


Bilder richtig einrahmen: eine Schritt für Schritt-Anleitung


Ihr braucht:


  • euer Bild
  • den Rahmen (mit oder ohne Glas)
  • eventuell ein Passepartout
  • Handschuhe
  • schwaches Klebeband (Malerkrepp o.ä.) 

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Bilderrahmen, Passepartouts, Handschuhe und Klebeband


Zunächst sorgt ihr bitte für einen möglichst staub- und hundehaarfreien Arbeitsplatz. Gerade Letzteres ist nicht so einfach, ich weiß. Hundepfoten wie auf dem Foto haben beim Rahmen eigentlich nichts verloren. ;-)

Schritt eins

Wenn ihr mit Glas rahmt: Handschuhe anziehen! Die schützen vor Fingerabdrücken auf dem Glas. Von außen kann man putzen. Tapsen auf der Innenseite der Glasplatte sehen scheußlich aus und lassen sich nur entfernen, wenn man das Bild aus dem Rahmen nimmt. Unnötige, leicht vermeidbare Arbeit.

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Handschuhe verhindern unschöne Fingerabdrücke auf dem Glas

Schritt zwei

Das Bild im Passepartout platzieren. Dabei die 3 Prozent-Regel beachten: die optische Mitte liegt drei Prozent höher, als die geometrischen Mitte. Beim Einrahmen des Bildes ist das wichtig, weil das Motiv ansonsten plump und "schwer" wirkt. Mehr Infos zur optischen Mitte findet ihr bei der Passepartout-Werkstatt.

Ist die richtige Position für das Bild im Passepartout gefunden, nutze ich einen kleinen Fitzel schwach klebendes Klebeband um es zu fixieren. Nicht größer, als auf dem Foto oben. So kann man es leicht ablösen, wenn das Werk mal umgerahmt werden soll. Ohne es zu beschädigen.

Schritt drei

Solltet ihr eine Glasplatte verwenden, ist diese möglicherweise mit einer Schutzfolie aus Plastik geschützt. Die einfach abziehen und das Bild mitsamt Passepartout in dem Rahmen legen. Die Rückwand befestigen - fertig gerahmt!

Schritt vier

Nun muss es bloß noch aufgehangen werden. Wie oben erklärt: für die optimale Wirkung Bilder auf Augenhöhe hängen und dabei beachten, ob es sich um einen Durchgangsbereich handelt, oder um einen Raum, indem man die meiste Zeit sitzt.

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Das Bild ist fertig gerahmt und muss nur noch aufgehangen werden.


Wie es bei Aram und Abra aussieht


Wer sich was traut und eine "ruhige" Wand als Hintergrund hat, der kann zum Beispiel die so genannte Inside the Lines-Hängung nutzen. Dann sieht das so aus, wie in meinem Wohn- und Arbeitszimmer. Aber selbst in diesem augenscheinlichen Durcheinander herrschen Naturtöne, schwarz und weiß vor, wodurch das Ganze doch ganz gut zusammenpasst. 

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Geordnetes Chaos: die Inside the Lines-Hängung


Das große Aquarell in der Mitte ist übrigens eine Zeichnung von Abra, gemalt von der großartigen Claudia Muscat von Rufus' und Pauls WG. Die durfte ich Anfang letzten Jahres im Interview mit neugierigen Fragen löchern. Oben links hängt ein Bild, das mich als Harry Potter-Fan outet: Abra und ich als Hogwartsschüler, aus dem Hause Ravenclaw. Geschaffen hat dieses Kunstwerk die liebe Ellie von Elster Artworks.


Habt ihr ganz bestimmte Tricks zum Einrahmen von Bildern?
Welches ist eurer absolutes Lieblingsbild - und warum?
Schreibt mir in den Kommentaren!


 

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